Yes! we can auswärts!

B-Jugend: 7. Meisterschaftsspiel gegen SpVgg Torgelow-Ueckermünde
Artikel vom 29. November 2025
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Yes! We can auswärts!
Würde es wieder eine so gedrückte, dunkle Heimfahrt vor einem vermiesten Wochenende und nach einer traumatischen Niederlage werden?
Nein, dieses mal nicht. Wir können doch Auswärts!
Schon beim Blick auf den Kader einen Tag vor dem Spiel durchzuckt es jeden, der auf sein Smartphone schaut. Wir sind gut besetzt, die meisten sind dabei und fit. Unser Safety, die Ruhe auf Stollen, Capo Matti ist dabei. Gemeinsam mit Linus (dem Torwart einfach sowas von im Blut liegt) und Finn wird er an diesem Abend die unbezwungene Letzte Hürde des Gegners bleiben.
Einmal, nur ein einziges Mal, wird der Ball nach einem abgefälschtem Schuss über den Kunstrasen flutschen und die rechte Torecke anpeilen. Das war kurz nach unserem 1:0, als Ueckermünde sich noch einmal aufbäumte. Doch der Ball - den Linus und viele andere schon abgeschrieben hatten - entschied sich, gegen den Außenpfosten zu prallen und damit die einzige wirklich gefährliche Situation zu unseren Gunsten zu entscheiden.
Doch von vorne.
Es ist Freitag Abend, zwei Stunden Anreise im Dunkeln, Regen, 6° Celsius. Ein fast jungfräulicher Kunstrasen mit respektablem Flutlicht und - festhalten - bestimmt 100 Zuschauern. Samt Ultras, kleiner Choreo und Trommelwirbel. Und auch wenn das, was da so aus den Rängen kam, nicht immer ganz nett war, war es für uns wunderbar. Zu wissen, du kannst einigen Leuten guten Jugendfußball zeigen, das beflügelt.
Es dauerte allerdings. Zunächst kam Ueckermünde, angepeitscht von seinen Fans, dominierte das Mittelfeld, schaffte es dann aber nicht durch unsere Letzte Kette, wurde nach Außen gedrängt und dort von Arne und Wodan gestellt.
In der Rückschau kann man vielleicht sagen, dass das der Knackpunkt des Spielverlaufes war. Die Wege über die Außen waren verrammelt, weil sowohl Arne, als auch Woden in dem Wissen Verteidigen konnten, dass jederzeit in ihrem Rücken Hilfe und Absicherung durch die Mitspieler war. Wenn du weißt es ist nicht gleich alles verloren, wenn du jetzt diesen Zweikampf verlierst, dann verlierst du diesen Zweikampf auch nicht.
Es war ein beruhigendes Gefühl, weil es gleichzeitig auch den Unmut und die Ratlosigkeit des Gegners förderte.
Und so kamen wir nach und nach ins Spiel. Aus kleinen Chancen wurden große Chancen, wurden Alutreffer.
Jeder fühlte: Es kann jetzt jederzeit klingeln.
35. Minute
Wer sich schon immer mal gefragt hat, wie es eigentlich klingt, wenn ein Knoten platzt, dem können wir es heute sagen. Denn wir waren dabei, als es geschah.
Es klingt, wie wenn 14 Freunde in lauten Jubel ausbrechen, weil ihr Kamerad endlich seinen hochverdienten ersten Saisontreffer erzielt hat. Nach gefühlt 20 mal Pfosten/Latte und zahlreichen Uneigennützigkeiten in dieser Saison, fliegt der Ball - vom Torwart aus dem Strafraum geschlagen - auf Lenny zu. Direkt genommen hebt dieser den Ball aus 20 Metern über den Torwart. Und alle fühlen: Er hat ihn endlich! Den Lohn für seine Mühe.
1:0 zur Halbzeit.
Das kennen wir. Jedes Spiel sind wir bis dato mit einer Führung in die Halbzeit gegangen. Aber zweimal - bei zwei Auswärtsspielen - gab es dann ein Debakel. Dieses mal sollte es anders werden. Konzentration hochhalten. Auf keinen Fall provozieren lassen. Cool bleiben.
Was folgte, war eine zweite Halbzeit zum Zunge schnalzen. Nach 10 Minuten wiederholt Lenny seinen ersten Treffer und es steht 2:0. Jetzt gibt es kein Halten mehr.
Ob das Erik ist, der die Innenverteidigung des Gegners so durcheinanderwirbelt, dass sie diese Nacht unter Garantie von ihm geträumt haben.
Ob das Jaime oder Leandro sind, die sich mit allem Mut in die Zweikämpfe werfen.
Ob das Sem ist, der mit der stoischen Ruhe eines angetrunkenen 3, 4 oder auch mal 5 Gegner auf sich anstürmen lässt, um sie dann mit einer Drehung verdattert stehen zu lassen.
Ob das Elia und Leon sind, die viele Wege gehen und aufopfernd die Lücken schließen.
Es läuft, wie aus einem Guss. Pässe werden knackig gespielt und knackig angenommen. Chancen kreiert, Tore erarbeitet.
Lennys dritter Treffer - ein ganz normaler Schuss, wie man es eben macht, wenn man es kann - und Eriks Abstauber nach Sems Hereingabe sind letztlich das Ergebnis einer guten Mannschaftsleistung.
Hochmotiviert erwarten wir am 06.12. um 10 Uhr Wolgast zum letzten Hinrundenspiel und übernehmen - zumindest für einen Tag - die Tabellenführung.
