Wenn Luther Fußball gespielt hätte...

4. Meisterschaftsspiel: TSG Neustrelitz - FSV Blau-Weiß Greifswald - 31.10.2025

Artikel vom 1. November 2025

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    31. Oktober - Feiertag - Reformationstag: Ein Tag, der vielleicht wie kein Zweiter dafür steht, dass einer - zur Not mit seinem Leben - für seine Thesen einsteht.
    Weil er Überzeugungen hatte! Und seine Fußballschuhe nicht gleich beim ersten Gegenwind auch noch an die Kirchentür genagelt hätte.
    Ähnliches hatten wir uns an diesem Freitag Vormittag, bei bestem Fußballwetter, vorgenommen: Für unsere Überzeugung einstehen. Die Überzeugung, dass Fußball ein Spiel ist, in dem man möglichst in jeder Minute versucht mit dem Ball, mit seinen Mitspielern und mit dem Gegner zu spielen. Und wer das am besten hinkriegt, möge bitteschön gewinnen.

    Und das waren wir!

    Wer eine Überzeugung hat, schmeißt seine Pläne nicht nach den ersten Fehlpässen über Bord, sondern versucht besser und sicherer zu werden. Früher sagte man: über die Arbeit zum Spiel finden - oder so ähnlich. Egal ob der letzte Platz oder der 1. Tabellenplatz anreist.

    Nachdem wir zum vergangenen Spiel spätabends nach Pasewalk (Tabellenletzter) fahren mussten und dort eine extrem bittere Niederlage kassierten, erwarteten wir diesmal den FSV Blau-Weiß Greifswald (Tabellenerster).
    Nun, wenn man im einen Spiel gegen den letzten Platz 2:3 verliert und dann zwei Wochen später gegen den ersten Platz 4:0 gewinnt, würden unsere Fußballexperten beim "Doppelpass" (Sport1) vielleicht eine gewisse Steigerung erkennen.

    Das ist schnell festgestellt, aber gar nicht so leicht zu begründen. Woher diese Steigerung? Auch dieses mal standen elf gute Spieler in roten Trikots auf dem Platz. Auch dieses mal warf sich die Mannschaft in jeden Zweikampf. Auch dieses mal wurden geduldig Chancen kreiert.
    In unsere Karten spielte sicherlich, dass Greifswald eine ähnliche Pholosophie spielte. Ballbesitz- und Kombinationsfußball.
    Das machten sie die ersten 20 Minuten auch so gut, dass der Druck mehr bei uns lag und oft erst in der letzten Reihe von Matti, Finn, Wodan und Arne entschärft werden konnte. Linus im Tor bekam dennoch wenig Arbeit. Und das blieb auch für den Rest des Spieles so.
    Aber mit Willen, Einsatz und Geduld war bald der Kippunkt erkämpft. Die Fehlpässe wurden weniger, die Torabschlüsse mehr. Und so durfte Sem in der 33. Minute endlich den Ball über die Linie drücken.
    Gute Stimmung in der Halbzeitpause, weil wir spürten: Das war kein Glück, das war verdient. Und was in einer Halbzeit geht, geht auch in einer zweiten.
    Und so kam es dann auch. Nachdem die Anfangseuphorie der Gegner wieder an unserer knallharten Verteidigung zerschellte, übernahmen wir die Initiative, spielten sauberen Fußball und so war auch das verdiente zweite Tor das Ergebnis einer Passkombination, an der praktisch die gesamte Offensive beteiligt war. Ein Traum!

    Nachdem Jamie in der 62. Minute dann das dritte fein herausgespielte Tor erzielte, senkten sich die Köpfe der Gegner. Und als sie die Köpfe wieder erhoben, stand es schon 4:0, da Erik gleich beim ersten Angriff nach dem Tor, schön in Szene gesetzt worden war.

    Und so dürfen wir nach 4 von 16 Spielen in einer wilden Tabelle - zumindest kurzzeitig - den 1. Platz zieren.
    Am 08. November fahren wir hochmotiviert nach Anklam!