Dieses war der zweite Streich..

B-Jugend: TSG Neustrelitz - SV Burg Stargard 09 - 06.10.2025
Artikel vom 7. Oktober 2025
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Wer Montag Abend, nach Abschluss des 2. Meisterschaftsspiels der B-Jugend, noch einmal am Nord-Tor des Rudolf-Harbig-Stadions vorbeigelaufen ist, der hat sie vielleicht gesehen.
Die Arne-Weigert-Gedächtnis-Delle. Sie befindet sich wahrscheinlich im rechten Pfosten auf halber Höhe. In der 55. Minute eingewechselt - es steht bereits 4:0, der Käse ist geschnitten - fällt dem nominellen nicht-Stürmer an der rechten Ecke des gegnerischen 16-Meter-Raumes der Ball vor die Füße. Gelernt haben wir: Ball kontrollieren, entscheiden, abschließen. Arne aber zieht ab. Ein Drop-Kick aus dem Lehrbuch für Drop-Kicks. Vorbei an den angstverzerrten Gesichtern der Gegenspieler und begleitet von den offenen Mündern der Zuschauer und vor allem des eigenen Teams zischt der Ball Richtung Tor. Unglücklicherweise endet die Situation mit einem Knall und - wie schon beschrieben - wahrscheinlich mit einer Delle im Pfosten. Kein Tor.
Die Szene spiegelt auf erstaunliche Weise das Spiel wieder.
Denn nicht der Sturm drückte dem Spiel seinen besonderen Stempel auf. Es war unsere Abwehr und unser defensives Mittelfeld. Über weite Strecken des Spieles mühten sich unsere Offensivkräfte zwar, wurden aber durch eine zweikampfstarke und schnell reagierende Verteidigung aus Burg Stargard weitgehend neutralisiert.
Und so muss es gekommen sein, dass Aaron (rechter Verteidiger) schon nach 11 Minuten etwa 20 Meter vom Tor entfernt, nicht mehr wusste, wo er den Ball hin spielen sollte. Er drückt also kurzerhand ab und der Ball landet unhaltbar in den Maschen.
Das Pressing funktioniert, Ballbesitz 70:30, eine Druckphase von Burg Stargard wird an diesem Abend niemand gesehen haben. Wenn unsere Abwehr gefordert wird, ist sie immer - auch im Zusammenspiel mit Linus im Tor - stabil.
Und doch, wenn wir in der Halbzeit und nach dem Spiel, zusammenstehen, ist keine Euphorie zu spüren, die Spieler wirken verkrampft, teilweise unzufrieden.
Ja, es geht noch besser.
Es war noch nicht das Gefühl von Flow. Das Gefühl von völligem Einbruch des Gegners. Das Gefühl, dass ich auch mit verbunden Augen weiß, wo mein Mitspieler steht.
Auch wenn in der ersten Halbzeit noch auf 2:0 durch einen schönen Kopfball von Jamie erhöht werden kann, der saustarke Lenny insgesamt 3 mal das Aluminium trifft und Leandro und Erik in der 2. Halbzeit den Ball über die Linie drücken können. Auch dann spürt jeder: es geht noch besser, noch spektakulärer.
Vor dem Team liegen noch 14 Spiele. 14 mal die Möglichkeit sich zu verbessern. 14 mal die Herausforderung, mit den 11 Mann, die auf dem Platz stehen, zu funktionieren, aber auch Spaß am guten Fußball zu haben. Merkt euch das! :-)